Neues Schützenheim: Das war bei der Premiere der Tagbergschützen los

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Von Sebastian Richly

Bei der Heimpremiere der Tagbergschützen im neuen Schützenheim läuft nicht nur sportlich alles nach Plan – ein Geburtstag muss deshalb allerdings warten.

Nur ein Schuss trennt die Gundelsdorfer Tagbergschützen von einer perfekten Premiere am ersten Wettkampftag im neuen Schützenheim. Neun von zehn Schützen haben sich bereits die Schießanzüge ausgezogen und es sich bequem gemacht. Nur Simone Westermair steht noch am Schießstand. Alle Augen im rammelvollen Neubau sind vor dem allerletzten Schuss des Tages auf die 21-Jährige gerichtet. Westermair drückt ab, ein roter Punkt erscheint auf der großen Anzeigetafel, Applaus und Umarmungen folgen. Mit einer Zehn macht die Luftgewehrschützin den zweiten 5:0-Erfolg an diesem Wettkampftag perfekt. Die Erleichterung ist nicht nur bei der Nachwuchsschützin spürbar.

Beim lang ersehnten ersten Heimwettkampf seit dem Aufstieg in die Oberbayernliga 2012 – seither trug Tagberg seine Heimkämpfe in Bayerdilling aus – hatten die Gegner aus Olching und Prem nicht den Hauch einer Chance. Der Sportliche Leiter der Tagbergschützen, Gottfried Schmid, war nicht nur was das Sportliche angeht, vollends zufrieden: „Was die Schützen gezeigt haben, war schon außerordentlich, aber auch sonst lief alles reibungslos. Technisch gab es keine Probleme, es war ein Einstand nach Maß.“ Schmids Tochter Marina verzichtete extra auf den ersten Wettkampf gegen Olching und kümmerte sich um die Technik. „Sie wollte sicher gehen, dass alles funktioniert.“ Das tat es und Marina Schmid zeigte beim zweiten Duell gegen Prem, dass auch am Schießstand auf sie Verlass ist. Mit 387 Ring holte sie souverän den Einzelpunkt. Ein perfekter Tag also für die Familie Schmid – nicht ganz. Gottfried Schmid: „Meine Frau Anita hat Geburtstag und hilft den ganzen Tag in der Küche mit. Das fällt ungünstig zusammen. Wir holen das nach.“ Ob Geburtstag oder Tabellenführung, noch bis in die Abendstunden wurde im neuen Gundelsdorfer Wohnzimmer gefeiert. „Wann soll man sonst feiern, wenn nicht an so einem Tag“, gab Schützenmeister Alex Kröpfl unmittelbar den Startschuss für die Siegesfeier.

Noch kein Heimvorteil: Noch haben die Gundelsdorf Schützen viel zu tun

Feiern könnten die Gundelsdorfer auch am Ende der Saison, denn die Qualifikation für das Schießen um den Aufstieg am Sonntag, 5. Mai, in München-Hochbrück haben die Tagbergschützen schon fast sicher in der Tasche. Mit 20:0 Punkten führen die Gundelsdorfer souverän die Tabelle an. Das hatte auch Gottfried Schmid vor der Saison nicht erwartet: „Auf keinen Fall. Mit zwei Absteigern und einem starken Aufsteiger sind wir von einer schwierigen Saison ausgegangen. Die Leistungen kommen aber auch nicht von ungefähr, denn sie sind die Ergebnisse von harter und konzentrierter Trainingsarbeit.“ Mindestens einmal pro Woche während der Wettkampfsaison trainieren die Tagbergschützen gemeinsam.

Schon in den vergangenen Jahren mischten die Tagbergschützen meist vorne mit, qualifizierten sich bereits zwei mal für die Ausscheidungswettkämpfe, scheiterten aber jeweils. „Aller guten Dinge sind drei. Wir wollen aufsteigen, darauf arbeiten wir hin“, gibt Schmid die Marschroute vor. „Allerdings haben wir noch vier Wettkämpfe vor uns.“ Unter anderem steht am 1. März noch der zweite Heimwettkampf an. Dann könnte der Spitzenreiter noch besser sein: „Einen wirklichen Heimvorteil hatten wir jetzt nicht, weil viele unserer Schützen wenig bis gar nicht hier trainieren konnten.“ Topschützin Viktoria Ammler, die in Unterstall (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) wohnt und mit 390 und 394 ihren Ringdurchschnitt verbesserte, schoss am Wettkampftag erstmals an den neuen Ständen.

Bis März haben die Gundelsdorfer noch Zeit, sich in ihrem Wohnzimmer warmzuschießen. Auch die Arbeiten am Schützenheim gehen bis dahin weiter: „Es gibt noch viel zu tun. Vor allem sind es optische Dinge“, so Schmid. „Das wird dann das I-Tüpfelchen.“

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