Gundelsdorf behält seine weiße Schießweste

Nur im Derby gegen Rehling gibt der ungeschlagene Tabellenführer einen Einzelkampf ab, weil Jessica Preckel eine für sie unterirdische Serie abliefert. Alpenrose verpasst Sieg und muss jetzt in Herzschlagfinale punkten Von Josef Mörtl und Josef Abt

Die Gundelsdorfer Tagbergschützen bleiben in der Oberbayernliga West im Luftgewehrschießen das Maß aller Dinge und stehen weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze. Am Sonntag holten sie in Pobenhausen bei Schrobenhausen zwei weitere Siege gegen die Mannschaften vom SV Prem und gegen Alpenrose Rehling – das mit Spannung erwarteten Landkreisderby der derzeit besten beiden Luftgewehrmannschaften im Landkreis. Gundelsdorfs Sportlicher Leiter Gottfried Schmid hatte die Erfolge vorausgesagt. Schmid behielt recht, lediglich im Derby gegen Rehling gab Jessica Preckel an eins gegen Pia Schapfl einen Punkt ab. Preckel schoss für sie unterirdische 380 Ringe, obwohl sie mit einer 100er-Serie begonnen hatte. Alle neun anderen Einzelkämpfe gewannen aber an diesem Tag die Gundelsdorfer. Die Rehlinger hatten sich den vorletzten Durchgang dagegen anders vorgestellt. Insgeheim rechnete man sich zumindest einen Sieg aus. Am Ende stand der Klassenneuling vom Lechrain mit leeren Händen und zwei Niederlagen da. Alpenrose ist auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht, punktgleich aber mit drei anderen Teams.

Ein Kampf David gegen Goliath, in den die Rehlinger ganz locker gingen, denn man hatte ja nichts zu verlieren. Gundelsdorf war schon warm geschossen, sie hatten ihren ersten Kampf gegen Prem klar mit 5:0 für sich entschieden. Ganz so einfach machte es ihnen Rehling dann nicht, Der Aufsteiger hatte sich teuer verkauft. Auf Rangliste eins landete Pia Schapfl gegen Jessica Preckel mit 382:380 gleich einen Überraschungssieg. Johannes Schapfl konnte ebenfalls stolz sein, nur hauchdünn mit 385:386 musste er sich gegen Michaela Meier geschlagen geben und auch Angela Schlögl brachte ihre Gegnerin Marina Schmid gewaltig ins Schwitzen und beugte sich mit 378:380 Ringen ebenfalls nur knapp. Deutlich war es dagegen zwischen Carolin Limmer und Viktoria Ammler (383:395 Ringe) und zwischen Martin Schapfl und Andreas Sauer, am Ende hieß es hier 368:377 Ringe und die 1:4- Niederlage war besiegelt.

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Bei ihrem ersten Wettkampf gab es mehr oder weniger klare Siege für Tagberg. Lediglich an Position vier musste Marina Schmid gegen Regina Sladek ins Stechen, beide hatten sie 375 Ringe erzielt. Beim ersten Stechschuss trafen beide Schützinnen eine Neun. Beim zweiten machte es Schmid besser: Sie schoss eine glatte Zehn, Sladek wieder nur eine Neun. Beim ersten Wettkampf gegen die Premerin Kerstin Fahl präsentierte sich Jessica Preckel an eins noch meisterlich. Sie schoss starke 395 Ringe, die letzte Serie sogar mit 100 Ringen. Mehr oder weniger klare Siege gab es aber von Viktoria Ammler, Michaela Meier und dem Schützenmeister Alex Kröpfl. Die Gundelsdorfer kamen auf das famose Ringergebnis von 1919.

Auf der Schießanlage in Pobenhausen hatten die Rehlinger zwei Wochen zuvor einen wichtigen Sieg eingefahren, und auch diesmal hatte man sich, ganz besonders gegen die Gastgeber, einen Sieg erhofft. Dieser war dann auch im Bereich des Möglichen, doch am Ende ging die Heimmannschaft mit 3:2 bei 1883:1874 Ringen als Sieger von den Schießständen. Auf Rangliste eins standen sich Pia Schapl und Claudia Tyroller gegenüber. Leider hatte die Rehlingerin mit 380:383 Ringen knapp das Nachsehen. Besser lief es für Carolin Limmer, auf Rangliste zwei gesetzt. Ihr reichten diesmal 378 Ringe, um Marius Klöckers mit seinen 373 zu schlagen. Pech dann für Johannes Schapfl, der sich auf Rangliste drei mit nur zwei Ringen weniger der Pobenhausenerin Leah Rebecca Grimm geschlagen geben musste. Dann setzte Angela Schlögl mit 382 Ringen ein Ausrufezeichen und mit einem Ring mehr schaffte sie dann den zweiten Punkt für Rehling, denn Hannah Kreil hatte mit lediglich 381 Ringe das Nachsehen. Aller Augen waren in dem Kampf auf das Duell der Ranglistenfünften gerichtet. Hier hatte Rehlings Sportleiter Martin Schapfl der erst 14-jährigen Melanie Schapfl das Vertrauen geschenkt und sie für ihren zweiten Wettkampf in dieser Liga nominiert. Ihr Gegenüber hieß Rainer Limmer. Doch schon nach den beiden ersten Serien mit nur 88 und 83 Ringen für Melanie war klar, dass sie gegen Rainer Limmer nichts ausrichten konnte, der gleich 94 und 90 Ringe vorlegte und mit 364:354-Ringen den Sieg für Pobenhausen sicher nach Hause fuhr.

Zum letzten Wettkampf der Saison müssen die Gundelsdorfer nach Pentenried, wo sie es mit Peiting und dem Gastgeber zu tun bekommen. Wenn sie beide Kämpfe gewinnen, dann haben sie ein Novum in der Liga geschafft: Sie können die Saison verlustpunktfrei und der höchsten Ringzahl abschließen. Auch die Rehlinger hoffen auf den letzten Durchgang in drei Wochen – aber anders. Dann sind sie am 25. Februar zu Gast in Alberzell und haben es dort zuerst mit den punktgleichen Gastgeber und im zweiten Kampf mit Olching zu tun. Die haben ebenfalls so viele Zähler auf dem Konto wie die Lechrainer. Es steht also ein Herzschlagfinale um den Klassenerhalt bevor.


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